Was ist Bausparen? Eine Einführung in die Grundlagen des Bausparens

Das Bausparen ist ein bewährtes Finanzierungsinstrument in Deutschland, das vielen Menschen dabei hilft, ihre Wohnträume zu verwirklichen. Ob der Kauf einer Eigentumswohnung, der Bau eines Eigenheims oder die Renovierung des bestehenden Wohnraums - Bausparen bietet zahlreiche Vorteile und ist eine attraktive Option für angehende Hausbesitzer. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über das Bausparen: Wie es funktioniert, welche Arten von Bausparverträgen es gibt und welche Vorteile und Nachteile es mit sich bringt.

Was ist ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag ist ein Vertrag zwischen einem Bausparer und einer Bausparkasse. Der Bausparer verpflichtet sich, über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig einen festgelegten Betrag in den Bausparvertrag einzuzahlen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Bausparkasse, dem Bausparer nach Erreichen einer bestimmten Ansparsumme ein zinsgünstiges Darlehen zur Verfügung zu stellen. Zudem wird in der Regel eine Prämie oder ein Bonus gewährt, die die Rendite des Bausparverträge erhöht.

Die Ansparsumme setzt sich aus den Eigenleistungen des Bausparers und dem späteren Darlehen zusammen. Wichtig ist, dass der Bausparer die vereinbarten Einzahlungen regelmäßig leistet, um in den Genuss der Förderung und des günstigen Darlehens zu kommen.

Wie funktioniert das Bausparen?

Im Grunde funktioniert das Bausparen in drei Phasen:

  • Ansparphase: In dieser Phase zahlt der Bausparer über einen festgelegten Zeitraum monatlich einen bestimmten Betrag in seinen Bausparvertrag ein. Die Bausparkasse vergütet diese Einzahlungen mit einem vorher festgelegten Zinssatz. Diese Zinserträge werden für den Bausparer gutgeschrieben und helfen dabei, die Ansparsumme schneller zu erreichen.
  • Zuteilungsphase: Sobald der Bausparer einen bestimmten Prozentsatz der vereinbarten Bausparsumme erreicht hat - in der Regel zwischen 30% und 40% - wird der Vertrag "zutgeteilt". Dies bedeutet, dass der Bausparer nun Anspruch auf das zuvor vereinbarte Darlehen hat. Die Zuteilung erfolgt oft unabhängig von der Marktentwicklung.
  • Darlehensphase: Nachdem der Bausparer sein Bausparguthaben (primär aus den Ansparungen sowie eventuell aus Förderungen) erreicht hat, kann er das zuvor vertraglich vereinbarte Darlehen in Anspruch nehmen. Der Zinssatz für dieses Darlehen ist ebenfalls im Vertrag festgelegt und bleibt oft für die gesamte Laufzeit stabil.

Die Vorteile des Bausparens

Das Bausparen bringt viele Vorteile mit sich, die es zu einer attraktiven Option für Sparer und zukünftige Immobilienbesitzer machen:

  • Planungssicherheit: Durch die festen Zinssätze für die Einzahlungen und die Darlehensphase bietet das Bausparen eine hohe Planungssicherheit. Der Bausparer weiß genau, wie viel er einzahlen muss und welche Konditionen ihn im späteren Darlehen erwarten.
  • Staatliche Förderung: Bausparer haben in Deutschland die Möglichkeit, von staatlichen Zuschüssen zu profitieren, beispielsweise durch die Wohnungsbauprämie. Diese kann sowohl für die Ansparphase als auch für die Darlehensphase beantragt werden und erhöht die Rendite des Bausparguthabens.
  • Flexibilität: Viele Bausparverträge bieten eine gewisse Flexibilität. So können Bausparer in der Regel ihre Sparraten anpassen sowie Zahlpausen einlegen. Dies kann in finanziell schwierigen Zeiten des Lebens von Vorteil sein.
  • Günstige Zinsen: Die angebotenen Zinssätze für Bauspardarlehen sind oft deutlich günstiger als die Zinssätze herkömmlicher Bankkredite. Dies kann bei der Immobilienfinanzierung erhebliche Ersparnisse mit sich bringen.

Was ist ein Bausparvertrag? Wie funktioniert Bausparen? I...

Nachteile des Bausparens

Trotz der zahlreichen Vorteile sollten potentielle Bausparer auch die Nachteile und Risiken des Bausparens im Blick haben:

  • Zinserträge und -kosten: Die Zinserträge auf die Ansparungen sind im Vergleich zu anderen Sparformen oft gering. Dies kann dazu führen, dass das Geld nicht optimal angelegt wird, besonders in einem Niedrigzinsumfeld.
  • Bindung an Laufzeiten: Bausparverträge haben festgelegte Laufzeiten und Bindefristen. Dies kann dazu führen, dass das Geld nicht so flexibel eingesetzt werden kann wie bei anderen Anlageformen.
  • Hohe Abschlussgebühren: Viele Bausparkassen erheben beim Abschluss eines Bausparvertrages hohe Gebühren, die sich auf die Gesamtrendite auswirken können. Daher ist es wichtig, die Angebote zu vergleichen und auf die Kosten zu achten.
  • Zuteilung hängt von Kriterien ab: Die Zuteilung des Bausparvertrages kann von verschiedenen Kriterien abhängen, die sich ändern können. Dies kann die Planungssicherheit des Bausparers beeinträchtigen, wenn der gewünschte Zuteilungszeitpunkt nicht erreicht wird.

Fazit

Bausparen stellt eine interessante Option für alle dar, die in den Bereich der Immobilienfinanzierung einsteigen möchten. Insbesondere die Planungssicherheit, staatliche Förderungen und die günstigen Darlehenszinsen sind attraktiv. Dennoch sollten die möglichen Nachteile bedacht werden. Es lohnt sich, verschiedene Bausparverträge zu vergleichen und eventuell Expertenrat einzuholen.

Ob Bausparen die richtige Wahl für Sie ist, hängt von Ihren persönlichen finanziellen Verhältnissen, Ihrer langfristigen Planung und Ihren individuellen Wohnwünschen ab. Ein durchdachter Bausparvertrag kann Ihnen dabei helfen, Ihre Träume vom Eigenheim zu verwirklichen, denn er kombiniert Sparen und Finanzierung auf eine intelligente Weise.

Informieren Sie sich daher gründlich und wiegen Sie die Pros und Contras für sich ab. Eventuell ist eine Kombination aus Bausparen und anderen Spar- und Finanzierungsformen der beste Weg, um Ihre Ziele zu erreichen.

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